Chinchona

Heidi Baudrich, Rebekka Gnädinger und Petra Polli
Vernissage 04.08.2009, 19 Uhr
Ausstellung 04.08. - 31.08.2009

In der aktuellen Ausstellung CHINCHONA in der Galerie das Zimmer in Salzburg sind drei junge, malerische Positionen zu sehen. Die drei KünstlerInnen haben an der rennomierten Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studiert und ihren Lebensmittelpunkt in Leipzig. Während sich Heidi Baudrich mit der Symbolik des Waldes im mythologischen Sinne auseinandersetzt, stehen bei Rebekka Gnädinger abstrakte Formen, Muster, die Räume oder Figuren bilden, im Zentrum ihrer Arbeit. Als Inspiration dient ihr dabei oft die Volkskunst verschiedenster Kulturen, so zum Beispiel Masken aus dem Togo oder alpenländische Faschingsfiguren aus dem Tirol. Petra Polli hingegen geht von einem konzeptionellen Ansatz aus, in dem das Wort als codiertes Zeichen im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht. Ausgangspunkt sind tagespolitische Themen, die sie verschlüsselt in abstrakte Raumsituationen einbettet und somit nur am Rande auf die ursprüngliche Nachricht verweisen.

Heidi Baudrich
Auf Reisen, in der Natur, in den Wäldern Norwegens fu?hlt Heidi Baudrich sich ein in Welten jenseits des Sichtbaren und des Alltags. Sie schlu?pft in Tiere oder Wesen aus Mythologie und anderer Zeiten. So spiegelt sie sich in den Akteuren ihrer Bildwelten, durchlebt und löst was sie bewegt.
Dabei untersucht die Ku?nstlerin Elemente ihrer Szenerien auf ihren Symbolgehalt und deren universale Bedeutung. Heidi Baudrich (1979) lebt und arbeitet in Leipzig.
2010 Diplom an der Hochschule fu?r Grafik und Buchkunst, Fachbereich Malerei/Grafik in Leipzig

Rebekka Gnädinger
Rebekka Gnädinger benutzt die klassischen Formen der Malerei (Stillleben, Portrait, Innen- und Aussenraum, Landschaft) um sie ihrer Arbeit dienlich zu machen. Die Frage nach dem Bild steht im Zentrum der Arbeit.
Das Bild dient als Ideenskizze, als Pinwand fu?r Material, das sich u?ber lange Zeit anhäuft.
Die Malerin versteht dieses als eine Art DISPLAY, wo Dinge u?bereinandergelagert werden, wuchern, erscheinen und auch wieder verworfen werden. Ähnlich einem Gedicht wird hier gebaut und verschachtelt.
Eine stringente Erzählung im Sinne eines Romans wird nicht angestrebt. Stattdessen werden Dinge zu Zeichen und abstrakte Muster zu atmosphärischen Räumen. Als Inspiration dient dabei der schmale Grad zwischen Zivilisation und Wildnis, der in der Volkskunst zahlreicher Länder eine Rolle spielt.
Das Bild fordert vom Betrachter seine Zeit, um verordnet zu werden, denn Zweifel am vorgegebenen sind angebracht. Die Technik der Öl- und Tuschemalerei nu?tzt der schnellen, spannungsvolleren Arbeitsweise und verbindet somit spielerisch die Medien Zeichnung und Malerei.
Die Ku?nstlerin (1982) lebt und arbeitet in Leipzig. 2008 hat sie in bildender Kunst an der Zu?rcher Hochschule der Ku?nste diplomiert. Zuletzt sind ihre Arbeiten im lubok 9 (www.lubok.de) erschienen.

Petra Polli
Die Verwendung von Schrift im Bild bildet eine konstante Variable in den Arbeiten von Petra Polli.
Dies zeigt sich sowohl in den Malereien wie auch in der Skulptur. Die Ästhetik der Bilder paart sich mit der Auseinandersetzung kritischer Fragen unserer Zeit. In fragmentarischer und verschlu?sselter Weise fließen dabei Schlagworte aus dem politischen Nachrichtengeschehen in die Bilder ein und eröffnen dem Betrachter einen neuen Erfahrungsraum. Codes, die Fragen nach Sicherheit, Macht und Ausschluss beinhalten, stehen dabei im Vordergrund. Die Verschlu?sselungsmethode, die diesen Arbeiten zugrunde liegt wird als Caesar-Verschlu?sselung bezeichnet und besteht aus einer einfachen monoalphabetischen Substitution.
Petra Polli (1976) lebt und arbeitet in Leipzig und Bozen.
2007 Diplom an der Universität Mozarteum, Malerei in Salzburg
2010 Diplom an der Hochschule fu?r Grafik und Buchkunst, Fachbereich Malerei/Grafik in Leipzig.